Schulhofträume

Schulhoftraum Malchin ist der Entwurf, die Planung und die gestalterische Umsetzung des „grünen Klassenzimmers“ auf dem Schulhofgelände des Fritz-Greve-Gymnasiums.  

Dieser Prozess umfasste teilnehmende Schüler*innen einer Jahrgangsstufe, die im Rahmen des Schülerforschungsprogramms „Anthropozän – Schule von morgen“ im Projekthof Karnitz an Gestaltungsthemen arbeiteten.  
Das Projektlernen basierte dabei auf zwei Grundlagen: einerseits auf den Pädagogiken des Bauhauses und andererseits auf neuen Erkenntnissen zum transformativen und emanzipatorischen Lernen.  

Im Rahmen der Ausschreibung „Schulhofträume“ entstanden fünf bis sechs unterschiedliche Entwürfe für ressourcensparende und klimaneutrale Funktionsräume im Schulhofbereich des Gymnasiums. Diese wurden gemeinsam mit weiteren Schüler*innen immer wieder unter Zukunftsaspekten diskutiert und reflektiert. Schließlich wurden die drei Favoriten ausgewählt und eingereicht.  

Seit September 2023 arbeitet die Schüler*innengruppe kontinuierlich (jeweils donnerstags von 13:45 bis 15:15 Uhr) an der Planung der verschiedenen Aufgabenbereiche: Freilegung der vorgesehenen Fläche, Detaillierung der Bauunterlagen, Recherche zu passenden Materialien und Preissituationen, Planung der Bauphase sowie der Einrichtung und des Aufbaus.  

Ergänzend und unterstützend wurden zwei Workshops durchgeführt (am 4.10. und 29.11.23) unter Teilnahme der Schulleitung und der Sozialarbeiterin. In diesen Beratungen wurden die Öffentlichkeitsarbeit, die Kooperationen und die Vorbereitung der Bau- und Aufbauphasen erarbeitet und abgestimmt. Diese fanden am 16./17.3. sowie am 13./14.4.2024 statt.  

Während der Bauphase holten wir die Expertise der Tischler- und Schreinergruppe „Die Giesse“ ein. Diese Gruppe ist eine offene Werkstatt, die von ausgebildeten Fachleuten betrieben wird, die auch pädagogisch geschult sind, um zivilgesellschaftliche Projekte zu begleiten. Wir quartierten diese Gruppe in die offene Werkstatt in Karnitz ein. Sie übernahmen die Anleitung der Schüler*innen bei der Materialbestellung, beim Bau der Tische und Sitzformen, bei der Vorbereitung der Schutzbehandlungen sowie bei der Vorbereitung der Sicherungselemente für die Installation auf dem Schulhof.  

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zukunftsregion Malchin – Fortsetzung folgt“ (22.1.–12.2.2024), einer Bürgerbeteiligung zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Region um den Kummerower See, wurde das „grüne Klassenzimmer“ als Vorzeigeprojekt Teil der Initiative „Grüne Stadt“.  

Am 13./14. April begann der Aufbau des Klassenzimmers auf dem Schulhof des FGG. Das alte Sitzgestell, das an der für das grüne Klassenzimmer vorgesehenen Stelle stand, wurde für den Abbau durch ein Fachunternehmen vorbereitet. Die mobile Tafel, die nicht ständig im Hof stehen wird, wurde für unterschiedliche Standorte im Tisch-Stuhl-Kreis eingerichtet und die Verankerung erprobt. Wir richteten den Tischkreis ein und brachten zusätzlichen Witterungsschutz an den Tischen an. Die Stühle wurden ebenfalls zu verschiedenen Sitzgruppen angeordnet. Anschließend wurde der Radius für den Weidendom abgesteckt, die Pflanzlöcher für die Stecklinge gebohrt und die Weidenruten gesetzt.  

Innerhalb der Schüler*innengruppe bildete sich eine Pflegegruppe, die das regelmäßige Wässern der Setzlinge übernahm. Sie kontrollierte auch deren Anwachsen und ersetzte abgestorbene Pflanzen durch neue.  

Die Installationsarbeiten wurden am 8.6. fortgesetzt und das Gesamtprojekt am 12.7. vor der gesamten Schule, einschließlich der Elternvertreter und des Förderkreises, vorgestellt. Eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt das Projekt abgeschlossen sein.  

Nach den Sommerferien zeigten sich jedoch gravierende Mängel beim Weidendom: Viele Setzlinge waren abgestorben, außerdem traten Probleme bei der weiteren Pflege auf (notwendiger Hubwagen, Zusammenfügen der Weidenstämme, innerer und äußerer Pflegeschnitt).  

Die Schüler*innengruppe und die Schulleitung haben sich neu orientiert und mit der Schlosserei Buhr (Malchin) eine Metallkonstruktion entworfen, die zeitnah umgesetzt werden soll. Der grüne Bewuchs wird künftig nicht mehr durch Weiden, sondern durch Efeu oder wilden Wein erfolgen. Die Arbeiten sind für Oktober/November 2024 geplant.  

Im Jahr 2025 wird ein nächstes internationales Projekt beginnen, das im BNE-Kontext angesiedelt ist und sich mit Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Dieses wird didaktisch mit dem grünen Klassenzimmer verbunden.  

Dieses Projekt wurde durch das Deutsche Kinderhilfswerk gefördert (https://www.dkhw.de).